Dienstag, 27. September 2011

die ersten Tage

Vanakkam, meine lieben!!

In den letzten Tagen haben wir uns die verschiedenen Zentren angeschaut, um uns zum Schluss zu entscheiden, wer in welche der drei geht. Alle drei waren auf ihre Weise sehr interessant. Damit es nicht zu Streitereien zwischen Julia, Doro und mir kommt, haben wir uns für das Losverfahren entschieden. Und – yeah- ich hatte Glück beim Losen. Ich habe das dritte Zentrum bekommen, für welches ich mich am meisten interessiert hab. Das Zentrum ist in drei klassen unterteilt. Die erste besteht aus Kindern, die zweite aus über 18 jährigen, in der dritten Klasse sind Menschen ab 18 Jahren, die von einem stärkeren Assistenzbedarf sind. Die Mitarbeiter sind nett, die Atmosphäre ist super, und die Schüler sind auch sehr sympathisch.
In diesen Zentren lernen die Menschen mit Behinderung hauptsächlich Handwerksarbeiten wie das besticken von kleinen Täschchen oder das bedrucken dieser. In meinem Zentrum basteln die Schüler kleine Papiertaschen, ansonsten gibt es noch Yoga am morgen, Musikunterricht und Movements.
Die Arbeitszeiten die ich habe sind recht überschaubar. Ich muss meistens um 10 Uhr anfangen, um 13 Uhr ist dann eine Stunde Mittagszeit und um 15 Uhr können wir dann wieder nach Hause fahren. Also gerade mal 4 Stunden arbeiten.
Aber richtig arbeiten werde ich erst ab dem 10. Oktober, da wir bis da hin Ferien haben. Was ich in der freien Zeit machen werde weiß ich noch nicht so genau. Ich hatte überlegt in der einen Woche die Umgebung Chennais zu erkunden, da es dort viel zu sehen gibt, und in der zweiten Woche wollte ich vielleicht ein paar Freiwillige vom Vorbereitungsseminar in Dehli besuchen. Mal schauen, vielleicht bekomme ich ja auch gar keinen Schlafplatz.
Auf den Wegen zu den Zentren hab ich mir Chennais Straßen mal genauer angeschaut. Der Straßenverkehr ist das, was einem zunächst in Augen, Ohren und Lungen sticht. Falls das ganze ein System hat, habe ich es noch nicht durchschaut. Laster, Busse, PKWs, Rikschas, Motorräder und Motorroller fahren chaotisch durcheinander und hupen dabei wie wild. Nicht selten sieht man auch eine Familie, mit Vater, Mutter, ein bis zwei Kindern, auf einem Moped, das sich durch die Straßen schlängelt. Es gibt kaum Bürgersteige, die vorhandenen sind meist mit Ständen voll gestellt, oder stinken sehr stark nach Urin, weswegen man am Rande der Straßen entlang laufen muss. Interessanterweise gibt es auch kaum Ampeln. Man steckt also auch als Fußgänger voll mit drin. Wenn man eine Straße überqueren will muss man eine Lücke aus machen, am besten nicht vor einem Bus, sich todesmutig hineinstürzen, und dabei hoffen, dass die Menschen soviel Anstand haben nur zu hupen und um dich herum zu fahren. Die Straßen haben aber auch ihre schönen Seiten. Zum Beispiel die vorhin genannten Stände auf den Bürgersteigen. Sie reichen von Obstständen, die bunte Farben und Appetit mit sich bringen über Blumenkranzstände, deren Besitzer einen bitten Blumenkränze als Opfergabe für die Götter zu kaufen bis hin zu Essensständen, an denen ich zwar nicht essen würde, die aber den Gestank von Abgasen mit dem angenehmen Geruch verschiedenster Gewürze wenigstens kurzzeitig verdrängen.
Nicht zu vergessen, ist natürlich die indische Bevölkerung, die mit ihren bunten Saris die tristen Farben der Straßen auffrischen, und gerne bei der Wegsuche behilflich sind.
Anders als erwartet, ist hier kaum Armut zu sehen, zumindest nicht auf dem ersten Blick. Ich hab zwar schon Bettler und Slums gesehen, aber diese halten sich, zumindest in meinem Viertel, Mylapore, in grenzen.

In der WG klappt es bislang ganz gut, aber wir leben ja auch erst seit etwa einer Woche unter einem Dach, und wir sind immer noch nicht vollzählig. Jana fehlt noch, da sie ein Problem mit ihrer Visums-Beantragung hat. Sie wird wohl nächste Woche kommen.
Vorgestern waren wir am Strand von Chennai. Wo wir uns an den bunten Saris der Inder erfreuen durften.

Bis hoffentlich sehr bald, Mariechen

                                           Die Sicht von unserem kleinen Balkon


                            Die Moskitonetz konstruktion im Zimmer von Doro, Julia und mir


                                           Warum wurde die Eingangstür mit ziegeln zu gestellt??


                                          am Strand


                                          Frühstück am Tisch

                                                Tabea, ich, Julia fröhlich am Strand

Die erste Kokosnuss
                                          Das erste mal indisch gekocht! (Chapati mit Sahnelinsen)


                                             Eine indische Familie am Strand ;)
    
 Eine nette Indische Familie, die wir am Strand kennen gelernt haben

Montag, 19. September 2011

welcome to India

Hey ho meine Lieben,
ich bin ohne grosse komplikationen in Indien angekommen. Am Flughafen wurden Doro, Julia (2 meiner WG Parterinnen) und ich von einem Fahrer der RASA Organisation abgeholt und in unsere zukuenftige Wohnung gebracht.
Die Wohnung besteht aus einem grossen Flur, der von uns auch als Wohn\ und Esszimmer genutzt wird. Eine Kleine Kueche mit allem was man an Geschirr brauchen kann, und einem Gasherd. Wir haben zwei Schlafzimmer, das eine nutzen wir drei, und das andere wird dann wohl von Tabea und Jana genutzt wenn sie ankommen. Ausserdem haben wir zwei Klos. Das eine ist ein Stehklo, das andere ein ganz normales.

Das Viertel in dem Wir wohnen ist auch sehr schoen, zwar sehr einfach, aber die Leute sind freundlich und die Strassen sind bund.
Am ersten Tag sind wir ein bisschen durch die Strassen geschlaendert, begleitet om staendigen hupen der Verkehrsteilnehmer um uns herum. Beim Spaziergang haben wir uns auch bloss gefuehlte 50 mal verlaufen, aber dafuer haben wir viel gesehen. Voellig erschoepft von der Hitze, die zu allem Uebel auch noch von Stickiger Luft begleitet wird, haben wir uns dann in unsere Wohnung niedergelassen und uns Spagetti und eine gekaufte Tomaten Sosse kochten. Was wir nicht wussten, war dass die Sosse so scharf war, dass man besser nicht soo viel genommen haette.
Doch auch den Angriff haben wir ueberlebt. Abends sind wir dann nochmal raus gegangen. Ziemlich direkt vor unserem Haus fand ein grosses Fest statt. Es war wie eine Art Pinata, nur mit anderen Regeln. Derjenige der versuchte die Pinata ( aus bunten Blumen, Obst und Citrusfruechten) zu zerstoeren, wurden mit Wasser abgeklatscht.
Soo das wars erstmal von mir, ich bin noch ziemlich verwirrt (spiegelt sich, denke ich, hier wieder), und muss mich erst eingewoehnen!
Lg und bis danniwannski

Mittwoch, 7. September 2011

nur noch 8 Tage!

Heyho Freunde,
heute habe ich endlich mein Visum abholen können, was mir wiedermal vor Augen geführt hat, dass es kein zurück mehr gibt. In 8 Tagen steige ich in den Flieger nach Indien/ Chennai, und werde euch ein Jahr lang nicht auf die Nerven gehen können.

Zunächst einmal zu diesem Blog: Hier werde ich meine Erlebnisse und Fotos mit euch teilen, ich hoffe, dass ihr auch den einen oder anderen Kommentar aus der Heimat hier lasst, damit ich weiß wie es euch geht!
An alle, die erwarten, dass ich genauso fleißig in meinen Blog schreiben werde wie Simon: Wohl kaum! Trotzdem allen: Viel Spaß beim mitverfolgen!
LG, Mariechen