Mittwoch, 26. Oktober 2011

die Diwali- Feuerwerk- Fotos

 Aaaaaaaah...

 Oooooooh...

 Uuuuuuh....





 
Sieht zwar doof aus, schützt aber vor Lärm und Dreck


 

ich muss durch den Monsuuuun...


Hey ihr Mäuschens,
es reitzte mich ganz plötzlich euch mal wieder zu schreiben, also los:

Der 25. und 26. Oktober sind in Indien Feiertage. Diwali, das Lichterfest, ist eines der größten Feste im ganzen Land. Die Hindus im ganzen Land haben wohl verschiedene Ansichten, warum man dieses Fest feiert, aber Im Süden Indiens dagegen sehen die Menschen in Diwali einen Bezug zu Krischna (oder Rama? Oder sind das die gleichen? Ich komme bei den Göttern immer durch einander), der einen Dämon besiegt und sechzehntausend Frauen befreit hatte, die sich in der Gefangenschaft des Dämons befanden, in dem Krischna eine Brücke zwischen der Südspitze Indiens und Sri Lanka (damals noch Lanka und gehörte noch zu Indien) gebaut hat. Einwenig verwirrt mich die Geschichte noch, wie ihr vielleicht merkt.

Die Rückkehr dieses Gottes wurde von den Menschen, die nicht besonders viel Geld hatten und demendsprechend kein großes Fest geben konnten, mit bunten Lichtern gefeiert. Seid dem wird an diesen Tagen besonders groß mit Lichtern, Raketen und Böllern die Rückkehr gefeiert. Im Grunde wie an Silvester, nur länger.
Naja, wir haben uns überlegt diesen Tag in Puducherry zu verbringen. Wieder meiner Erwartungen (ich erwartete ein touristendörfchen, vielleicht hätte ich mir den Reiseführer mal ansehen sollen) handelte es sich um eine große Stadt, die Chennai in Sachen Verkehr und Lautstärke in nichts nachsteht. Die Stadt hat aber zum Glück viel zu bieten, glaube ich. Denn da unser kleiner Ausflug buchstäblich ins Wasser gefallen ist, kann ich zu den Sehenswürdigkeiten nicht viel sagen.
Außer: wir haben einen Elefanten gesehen. Einen echten, lebendigen, großen Elefanten. Er stand vor einem Ganesa geweihten Tempel (Ganesa ist der mit dem Elefantenkopf, also passend), als wir uns Unterschlupfsuchend durch die Straßen gekämpft haben. Es war schon sehr beeindruckend einen Elefanten ohne tiefen Graben und Gitterstäbe davor zu sehen. Teilweise hat er so rumgetapst, dass ich Angst hatte, dass er gleich jemandem auf die Füße tritt. Uiuiui!!
Der Monsun hat die Straßen so sehr überschwemmt, dass man teilweise knietief im Wasser stand. Ich hab es mir zwar so vorgestellt, aber dabei zu sein ist nun mal einfach etwas anderes!
Die Bus-tour zurück war durch den großteils aufgeweichten Boden ziemlich holprig. Wenigstens hatten wir, im Gegensatz zur Hintour Sitzplätze (3 Stunden stehen, in einem überfüllten Bus ist definitiv auch mal eine Erfahrung wert, aber halt auch nicht mehr). Wir konnten also die unglaubliche Landschaft genießen, und was kann ich sagen als: So hab ich mir Indien vorgestellt! Überall Reisfelder und Palmen. Kleine Dörfer und Affen (die ich allerdings traurigerweise verpasst habe). Nur die Böller und das unaufhörliche Hupen des Fahrers haben die Idylle ein wenig gestört.
Zu Hause haben wir uns erst einmal auf die Dachterrasse gestellt, um die bunten Funken über der vernebelten Stadt zu genießen. Das Bild war wirklich schön, die Geräuschkulisse hingegen weniger, es klang tatsächlich als würde die ganze Stadt explodieren.
Und mit diesem Blogeintrag beende ich diese Ereignisreichen Feiertage!
Gute Nacht und vor Allem: Happy Diwali






tief


und immer tiefer!



Nicht nur wir haben zu kämpfen


So schön kann es im Regen sein


Und der Elefaaaaaaaaaaant


Samstag, 22. Oktober 2011

neues aus Chennai

Vanakkam meine Lieben,
ein kleiner zwischen Bericht:
Ich war heute mit meiner Mitbewohnerin Tabea beim st. Thomas Mount und little Mount. Angeblich lebte der heilige Thomas ab etwa dem Jahr 58 versteckt im little Mount. In der Höhle soll ch immer ein Hand (oder Fuß jenachdem welcher Quelle man glaubt) zu sehen sein, von dem einige glauben er gehöre dem heiligen St. Thomas. Er soll ihn hinterlassen haben, als er durch eine Öffnung entfloh die sich plöttzlich wie durch ein Wunder aufgetan haben soll. Allerdings haben wir diesen nicht zu Gesicht bekommen, da wir die Höhle beim little mount nicht gefunden haben. Der St.Thomas Mount, zu dem wir ungefähr 3 Kilometer gelaufen sind, gilt als Stätte wo der Thomas sein Martyrium erdultet haben soll.
Die Umgebung dieser beiden Berge war wirklich schön. Es war unglaublich leise (was in Chennai selten vorkommt, vorallem direkt an der Hauptstraße) Der little Mount lag in einem sehr ruhigen viertel. Riesige, leider sehr kitschige, Plastiken zeigten den Kreuzweg  Jesu. Auch die Höhle in der er von Josef, Maria und Maria Magdalena ihn gelegt hatten, war dargestellt. Ansich war es wirklich schön, aber die Plastiken waren sehr unproportional und wie gesagt sehr kitschig. Die Kirche war dann der Höhepunkt des kitschigen. Alles in dieser Kirche hat geblinkt und geläuchtet, und sah mehr wie ein Club als wie eine Kirche aus. Auch die Musik (klang wie indische Pop-musik) passte sehr gut in das gänsehautgefühl.
Der St. Thomas Mount hingegen war sehr schön. Ca. 160 Stufen hinauf war der Kreuzweg Jesu in Stein gemeißelt. Sehr viel weniger kitschig und wirklich schön. Wie nicht selten wurden wir erst einmal von einer Gruppe indischer Jungs gebeten sie zu Fotografieren und ihnen die Fotos zu zeigen. Diesem Schwarm endlich entkommen (nach 10 Minuten intensiven Händeschüttelns), empfing uns dann eine angenehme Ruhe. Viel gab es auf der Plattform nicht zusehen, abgesehen von dem wie schon geschrieben, sagenhaften ausblick auf die Stadt und einer kleinen Kirche. Diese Kirche war weitaus weniger kitschig, aber dafür standen neben jeder Statue und jedem Bild Spendentöpfe, was mich schon ein wenig gestört hat.
In Mylapore (also meinem Stadtteil) steht auch die Kathedrale in der Thomas in einem Gläsernen Sarg liegen soll. Wir waren durch zufall (sie liegt auf dem Weg zum Strand) schon einmal drin, haben uns den Sarg aber nciht angeguckt. 1. Da wir nicht wussten dass er sich dort befindet, und 2. weil wir hastig aufbrechen mussten, da wir vergessen hatten unsere Schuhe auszuziehen, und das in Indien an heiligen und religösen Orten üblich ist. Aber da wird uns unser Weg beim Erkunden der Stadt sicher noch einmal hinführen, und dannw erde ich meine Augen weiter aufsperren, um den Sarg zu sehen.

Jetzt nochmal zur Arbeit: nicht viel neues, macht Spaß, hab viel zu tun, und die paperbags sind immer noch nicht fertig. Ach doch: Nach einer Woche durch Arbeiten - wie anders zu erwarten? - war zur erholung ein verlängertes Wochenende (es waren Wahlen am Montag, und es wurden Krawalle befürchtet die, zumindest in Mylapore, ausgeblieben. Naja und weil frei so schön ist, haben wir diese Woche nochmal frei, gleich zwei Tage. Diese Tage sind die Hauptfeiertage des Diwali- Festivals (Lichterfest). Diwali wollen wir zusammen in Ponducherry verbringen, ein Touristenörtchen, das an Diwali sehr schön sein soll. Und es gibt einen schönen Strand, Palmen und Meer. Was will man mehr?

Noch ein Wörtchen zu meinem Gesundheitszustand: Ich bin nicht mehr halb taub, das ist doch schon mal was! Nachdem der liebe Onkel Doktor mir mein Ohr gesaugt hat, gehts schon viel besser, noch gibt es gefühlt 20 Tropfen und 10 Tabletten die ich noch nehmen muss, aber ich denke bald ist mein Ohr wieder voll funktionstüchtig und ich kann Indien wieder mit beiden Ohren wahrnehmen (ob das so wünschenswert ist, bei diesem Lärm, ist eine andere Frage!) 

Bilder vom heutigen Tag:
Der Eingang zum St. Thomas Mount

Rangoli (wie diese Malerein hier in Chennai heißen, weiß ich leider nicht. Aber man findet sie so gut wie vor jeder Haustür, und auch vorm St. Thomas Mount.

Eine Indische Familie die darum gebeten hat fotographiert zu werden


der Unterschied zwischen Tabea und dieser indischen Dame, kaum auszumachen!


Soweit mussten wir laufen, um den riesigen Berg zu besteigen

Nette Jungs, die unbedingt Fotographiert und händeschütteln wollten



My Lord My God, das findet man überall

Traumhafte indische Kirche, ohne kitsch, glitzer und blingbling
Ich hoffe euch geht és allen gut, und ihr genießt das kühle Wetter in der Heimat (ein bisschen kühler wäre hier schon ganz schön).
Ich freue mich natürlich wie immer über Nachrichten von euch!

Mit ganz lieben Grüßen und dicken Umarmungen aus Indien verabschiede ich mich!
Bis bald,

Mariechen