Samstag, 22. Oktober 2011

neues aus Chennai

Vanakkam meine Lieben,
ein kleiner zwischen Bericht:
Ich war heute mit meiner Mitbewohnerin Tabea beim st. Thomas Mount und little Mount. Angeblich lebte der heilige Thomas ab etwa dem Jahr 58 versteckt im little Mount. In der Höhle soll ch immer ein Hand (oder Fuß jenachdem welcher Quelle man glaubt) zu sehen sein, von dem einige glauben er gehöre dem heiligen St. Thomas. Er soll ihn hinterlassen haben, als er durch eine Öffnung entfloh die sich plöttzlich wie durch ein Wunder aufgetan haben soll. Allerdings haben wir diesen nicht zu Gesicht bekommen, da wir die Höhle beim little mount nicht gefunden haben. Der St.Thomas Mount, zu dem wir ungefähr 3 Kilometer gelaufen sind, gilt als Stätte wo der Thomas sein Martyrium erdultet haben soll.
Die Umgebung dieser beiden Berge war wirklich schön. Es war unglaublich leise (was in Chennai selten vorkommt, vorallem direkt an der Hauptstraße) Der little Mount lag in einem sehr ruhigen viertel. Riesige, leider sehr kitschige, Plastiken zeigten den Kreuzweg  Jesu. Auch die Höhle in der er von Josef, Maria und Maria Magdalena ihn gelegt hatten, war dargestellt. Ansich war es wirklich schön, aber die Plastiken waren sehr unproportional und wie gesagt sehr kitschig. Die Kirche war dann der Höhepunkt des kitschigen. Alles in dieser Kirche hat geblinkt und geläuchtet, und sah mehr wie ein Club als wie eine Kirche aus. Auch die Musik (klang wie indische Pop-musik) passte sehr gut in das gänsehautgefühl.
Der St. Thomas Mount hingegen war sehr schön. Ca. 160 Stufen hinauf war der Kreuzweg Jesu in Stein gemeißelt. Sehr viel weniger kitschig und wirklich schön. Wie nicht selten wurden wir erst einmal von einer Gruppe indischer Jungs gebeten sie zu Fotografieren und ihnen die Fotos zu zeigen. Diesem Schwarm endlich entkommen (nach 10 Minuten intensiven Händeschüttelns), empfing uns dann eine angenehme Ruhe. Viel gab es auf der Plattform nicht zusehen, abgesehen von dem wie schon geschrieben, sagenhaften ausblick auf die Stadt und einer kleinen Kirche. Diese Kirche war weitaus weniger kitschig, aber dafür standen neben jeder Statue und jedem Bild Spendentöpfe, was mich schon ein wenig gestört hat.
In Mylapore (also meinem Stadtteil) steht auch die Kathedrale in der Thomas in einem Gläsernen Sarg liegen soll. Wir waren durch zufall (sie liegt auf dem Weg zum Strand) schon einmal drin, haben uns den Sarg aber nciht angeguckt. 1. Da wir nicht wussten dass er sich dort befindet, und 2. weil wir hastig aufbrechen mussten, da wir vergessen hatten unsere Schuhe auszuziehen, und das in Indien an heiligen und religösen Orten üblich ist. Aber da wird uns unser Weg beim Erkunden der Stadt sicher noch einmal hinführen, und dannw erde ich meine Augen weiter aufsperren, um den Sarg zu sehen.

Jetzt nochmal zur Arbeit: nicht viel neues, macht Spaß, hab viel zu tun, und die paperbags sind immer noch nicht fertig. Ach doch: Nach einer Woche durch Arbeiten - wie anders zu erwarten? - war zur erholung ein verlängertes Wochenende (es waren Wahlen am Montag, und es wurden Krawalle befürchtet die, zumindest in Mylapore, ausgeblieben. Naja und weil frei so schön ist, haben wir diese Woche nochmal frei, gleich zwei Tage. Diese Tage sind die Hauptfeiertage des Diwali- Festivals (Lichterfest). Diwali wollen wir zusammen in Ponducherry verbringen, ein Touristenörtchen, das an Diwali sehr schön sein soll. Und es gibt einen schönen Strand, Palmen und Meer. Was will man mehr?

Noch ein Wörtchen zu meinem Gesundheitszustand: Ich bin nicht mehr halb taub, das ist doch schon mal was! Nachdem der liebe Onkel Doktor mir mein Ohr gesaugt hat, gehts schon viel besser, noch gibt es gefühlt 20 Tropfen und 10 Tabletten die ich noch nehmen muss, aber ich denke bald ist mein Ohr wieder voll funktionstüchtig und ich kann Indien wieder mit beiden Ohren wahrnehmen (ob das so wünschenswert ist, bei diesem Lärm, ist eine andere Frage!) 

Bilder vom heutigen Tag:
Der Eingang zum St. Thomas Mount

Rangoli (wie diese Malerein hier in Chennai heißen, weiß ich leider nicht. Aber man findet sie so gut wie vor jeder Haustür, und auch vorm St. Thomas Mount.

Eine Indische Familie die darum gebeten hat fotographiert zu werden


der Unterschied zwischen Tabea und dieser indischen Dame, kaum auszumachen!


Soweit mussten wir laufen, um den riesigen Berg zu besteigen

Nette Jungs, die unbedingt Fotographiert und händeschütteln wollten



My Lord My God, das findet man überall

Traumhafte indische Kirche, ohne kitsch, glitzer und blingbling
Ich hoffe euch geht és allen gut, und ihr genießt das kühle Wetter in der Heimat (ein bisschen kühler wäre hier schon ganz schön).
Ich freue mich natürlich wie immer über Nachrichten von euch!

Mit ganz lieben Grüßen und dicken Umarmungen aus Indien verabschiede ich mich!
Bis bald,

Mariechen

1 Kommentar:

  1. Hallöchen,
    das hört sich doch alles so an, als ob du dich da wohl fühlen würdest, toll!!! Da freu ich mich für dich! Freu mich immer, von dir zu lesen.
    (die Bilder solltest du evtl. das nächste mal ein bisschen kleiner reinstellen ;-) ... )


    Liebe Grüße vom kalten Tschland nach Indien,
    Simon

    P.S.: Weiterhin gute Besserung für dein Ohr :)

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